Kinderarbeit
Trotz einer neunjährigen Schulpflicht in Indonesien haben nur etwa zwei von drei Kindern eine gute Schulbildung. Gründe dafür liegen in der hohen Arbeitslosigkeit, der großen Staatsverschuldung und der Armut eines großen Teils der Bevölkerung.
Indonesien ist eines der kinderreichsten Länder der Erde. Traurig aber wahr: Gerade die Kinder sind am meisten von den schlechten Lebensbedingungen betroffen. Allein 28 Prozent von ihnen sind unterernährt.
Kinderarbeit ist an der Tagesordnung. Besonders schlecht geht es den Kindern, die außerhalb der eigenen Familie bei fremden Familien arbeiten müssen, oft bis zu 14 oder 16 Stunden täglich. Dafür bekommen sie zwar etwas zu essen, aber nur selten Geld und sie werden häufig geschlagen.
Andere Kinder arbeiten in kleinen Handwerksbetrieben, in Steinbrüchen, im Bereich der Gastronomie und Landwirtschaft oder sie verkaufen Lebensmittel und andere Waren auf der Straße wie auf den Fotos zu sehen ist.
Auch in der Fischerei sind viele von ihnen beschäftigt. Einige werden zum Krabbenschälen und dem Verarbeiten des Fangs verpflichtet, andere müssen oft monatelang ohne Unterbrechung auf Schiffen und dem offenen Meer leben. Viele müssen allein schon deshalb arbeiten, damit die Familie genug Geld zum Überleben hat. Manchmal werden Kinder aber auch selbst verkauft und sehen ihre Familien nie wieder.
Es gibt in Indonesien wie in Deutschland Regeln zum Schutz der Kinder, etwa das Recht auf Bildung oder körperliche Unversehrtheit. Dennoch müssen dort rund vier Millionen Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren arbeiten, nicht selten werden sie ausgebeutet und geschlagen. Die Regierung hat sich zwar dazu verpflichtet, die schlimmsten Missstände zu beseitigen. Doch angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Probleme des Landes wird dies vermutlich noch dauern.