Die Le­gen­de von der Frau im Mond

In Chi­na wird der Mond weit­aus mehr ge­schätzt als bei uns in Eu­ro­pa. Statt ei­nes „Man­nes im Mond“ ist dort von ei­ner „Frau im Mond“ die Rede, ei­ner Mond­göt­tin, nach der auch die chi­ne­si­sche Ra­ke­te mit der Mond­son­de be­nannt wur­de.

Ei­ner al­ten Le­gen­de nach – die es al­ler­dings in völ­lig un­ter­schied­li­chen Ver­sio­nen gibt – leb­ten einst der be­rühm­te Bo­gen­schüt­ze Hou Yi und sei­ne Ehe­frau Chan­g’e glück­lich im Him­mel. Ei­nes Ta­ges ver­wan­del­ten sich die zehn Söh­ne des Ja­de­kai­sers in Son­nen, die ganz si­cher die Erde ver­brannt hät­ten, wenn Hou Yi mit sei­nem Bo­gen nicht neun von ih­nen ab­ge­schos­sen hät­te. Statt für die­se Ret­tung be­lohnt zu wer­den, wur­de das Ehe­paar be­straft und soll­te fort­an als blo­ße Sterb­li­che auf der Erde le­ben. Chan­g’e war dar­über so un­glück­lich, dass sich Hou Yi auf den Weg mach­te, ein Un­sterb­lich­keits­eli­xier zu fin­den, das für zwei Per­so­nen reicht. Das Eli­xier, das Hou Yi spä­ter in ei­nem Käst­chen auf­be­wahr­te, wur­de ihm von ei­ner Göt­tin ge­schenkt. Wäh­rend sei­ner Ab­we­sen­heit öff­ne­te Chan­g’e aus Neu­gier das Käst­chen, trank die gan­ze Me­di­zin und ent­schweb­te gen Him­mel. Sie lan­de­te auf dem Mond und ist dort bis heu­te als Frau im Mond zu er­ken­nen.

Ei­ner an­de­ren Fas­sung zu­fol­ge hat­te Hou Yi ei­nen Schü­ler na­mens Feng Meng. Die­ser woll­te das Un­sterb­lich­keits­eli­xier in sei­nen Be­sitz brin­gen und war­te­te auf den Mo­ment, in dem sein Meis­ter nicht zu­hau­se war. In ih­rer Not trank Chan­g’e das gan­ze Eli­xier, um es nicht in fal­sche Hän­de ge­ra­ten zu las­sen. Da­durch wur­de sie un­sterb­lich und flog bis zum Mond.

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