Schule und Freizeit in China
Ähnlich wie in Deutschland besteht auch in China (seit 1986) eine allgemeine Schulpflicht von mindestens neun und höchstens zwölf Jahren, die mit Vollendung des sechsten Lebensjahres beginnt. Das mehrgliedrige Schulsystem besteht dort allerdings aus einer sechsjährigen ersten Stufe (Primarstufe) und zwei jeweils dreijährigen Aufbaustufen (sekundärer Bildungsbereich).
98 Prozent der Bevölkerung des Landes sind inzwischen alphabetisiert, das bedeutet, sie können lesen und schreiben. Die größten Fortschritte hierbei wurden erst in den letzten 25 Jahren erzielt, nach Einführung der neunjährigen Schulpflicht.
Trotz äußerer Ähnlichkeiten unterscheidet sich der Alltag der Schüler deutlich von dem in Deutschland. An den meisten chinesischen Schulen sind Schuluniformen Pflicht. Ein Schultag in der Unterstufe beginnt in der Regel um 7:30 Uhr am Morgen und dauert neun Stunden, also länger als ein durchschnittlicher Arbeitstag. Die zweistündige Mittagspause wird nicht nur zum Essen, sondern auch zum Spielen oder Schlafen genutzt.
Nach dem offiziellen Schulschluss bleiben die begabtesten Schüler (etwa 10 Prozent eines Jahrgangs) für einen Förderunterricht bis 18 Uhr in der Schule, manchmal sogar bis 21 Uhr. Auch an den Wochenenden bleibt vielen Schülern ein privater Schulergänzungs-Unterricht nicht erspart. Er wird für Instrumentalunterricht, aber auch für harte Kernfächer genutzt. Denn gute Noten sind wichtig, um die Chancen auf einen besseren Beruf zu erhöhen.
Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund wird deutlich, warum vielen Chinesen das Mondfest so wichtig ist, denn an diesem Tag können sie sich ganz der Familie widmen.