Porzellan, Töpferware und Tonfiguren aus China
Chinesisches Porzellan ist sehr wertvoll und ein zentraler Bestandteil der Kunst und Kultur des Landes. Porzellanerzeuger aus Europa und anderen Teilen der Erde nahmen sich das chinesische Porzellan zum Vorbild. Im Unterschied zu vielen anderen Porzellanarten wird chinesisches Porzellan nur einmal zusammen mit der Glasur gebrannt, also in einem sehr heißen Ofen auf Dauer haltbar gemacht.
Von dem im 12. und 13. Jahrhundert hergestellten Qingbai-Porzellan aus der Song-Dynastie (960-1270) sind noch viele Stücke erhalten wie dieser Teller, der für den Alltagsgebrauch hergestellt wurde.
Zu legendärem Ruhm brachte es Keramik-Ware aus dem Yixing-Gebiet während der Ming-Dynastie (1368-1644). Um diese einzigartige Teekanne von Gong Chun, die Anfang des 16. Jahrhunderts entstand und im Nationalmuseum von China zu bestaunen ist, rankt sich sogar eine Legende.
Der Junge Gong Chun, Diener eines hohen Beamten in einem Tempel, schaute einem alten Mönch heimlich beim Töpfern zu. Er war so fasziniert von dieser Kunst, dass er eines Tages die Tonerde-Reste des alten Mönchs klaute und selbst eine Teekanne knetete. Dabei nahm er sich das Wurzelwerk eines alten Gingko-Baumes zum Vorbild, der im Tempel stand. Als der alte Mönch dieses Werk entdeckte, war er von der Einfachheit und Freiheit dieses Entwurfs so begeistert, dass er den Jungen zum Schüler nahm und seine Kenntnisse an Gong Chun weitergab.
Nach dem Vorbild dieser Teekanne wurden viele weitere Teekannen im ganzen Land hergestellt, etwa auch die antike Yixing-Teekanne „The Holy Grail of Teapots”.
Die folgenden Fotos über die Herstellung traditioneller Töpferware in Weinan/China zeigen, dass die Töpferware teilweise bis heute in Handarbeit und unter freiem Himmel gebrannt wird.
Seit der Ming-Zeit, also seit dem 14. Jahrhundert, sind farbige Tonfiguren in der Bevölkerung sehr beliebt. Die berühmtesten Tonfiguren stammen aus Huishan nahe der Stadt Wuxi in Ostchina, das auf eine Tradition von mehr als 500 Jahren zurückblickt.
Am Fuße des Berges Huishan findet man einen speziellen Lehm, der nach dem Trocknen keine Risse bekommt. Daher musste man die Figuren nicht einmal brennen, sondern ließ sie einfach trocknen, bevor sie bunt bemalt wurden. Volkssagen und Legenden, aber auch Kinder bildeten Vorlagen für diese Figuren.